[1] Sieh! mein Herz, das vom Verborgnen Kunde,
Kunde von Dschemschidens Becher hat,
Nimmer eines einz'gen Ringes wegen,
Den es irre geht, Kummer hat!
[2] Gieb den Schatz des Herzens in die Hände,
Von dem Maal und Flaum der Bettler nicht,
Aber gieb ihn einem mächtigen Schahe,
Der denselben hoch in Ehren hat.
[3] Nicht ein jeder Baum kann widerstehen
Diesen Herbstorkanen, Gram und Schmerz.
Doch ich bin der Sklave der Cypreße,
Deines Wuchses, welcher Wahrheit hat.
[4] Die sechs Blätter am Narzißenkelche
Wollen gar nichts anders sagen, als:
Jeder lege in des Glases Boden
Die sechs Pfennige, die er noch hat.
[5] Da die Zeit des Frühlings nun gekommen,
Spar' so wenig als die Rose Gold,
Weil die Geizigen die Rose
Im Verdacht von hundert Fehlern hat.
[6] Niemand hat von dem Geheimniß Kunde,
Spar' dir also die Erzählung auf,
Sage an, wo ist der Hochbetraute,
Welcher Kunde vom Geheimniß hat?
[7] Sieh, mein Herz, das sich zuvor gepriesen,
Seiner freyen Unabhängigkeit,
Siehe, wie es mit dem Dufte deiner Locken
Tausendfach zu schaffen hat.
[8] Wen soll ich um meines Herzens Wünsche
Wenn soll ich drum foderen mit Recht,
Da ich keinen Herzenspfleger kenne,
Der die Kunst, mir schön zu thun, besitzt.
[9] Was entspringt für Nutzen aus Hafisens
Heucheleibeflecktem Ordenskleid?
Wir verlangen nach des Ew'gen Antlitz,
Während er nur einen Abgott hat.